MEDIATION SPART GELD
Das klingt vielleicht merkwürdig, stimmt aber in der Regel. Natürlich kostet die betriebliche Mediation zunächst einmal Geld. Die Beteiligten müssen für die Mediation freigestellt werden, Produktivzeiten entfallen und letztlich wird auch der Mediator eine Rechnung schreiben.
Aber was ist die Alternative? Welche Auswirkungen hat es, einen bestehenden Konflikt nicht zu bearbeiten? Viele Unternehmen und Teams kennen das: Konflikte belasten alle Beteiligten in hohem Maße. Konflikte können Mitarbeiter*innen krank machen, sie bremsen Prozesse und Projekte und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit erheblich. In den meisten Fällen übersteigt der wirtschaftliche Schaden des Konflikts die Kosten einer Mediation deutlich.
Die betriebliche Mediation ist ein bewährtes und strukturiertes Verfahren zur Beilegung von Konflikten. Mediation spart Geld – und Nerven.
Fünf Phasen der Mediation
1. Einleitung
Zu Beginn der Mediation informiert der Mediator über das Verfahren der Mediation und das geplante Vorgehen. Die Teilnehmer/Medianden haben in dieser Phase die Möglichkeit, Ihre Fragen zum Verfahren zu stellen und ggf. auch ihre Vorbehalte darzulegen. Nach Klärung aller Fragen und des grundsätzlichen Ablaufs werden in der Einleitung auch Gesprächsregeln für den Prozess definiert und visualisiert. Mit den Gesprächsregeln schaffen die Medianden ihr erstes gemeinsames Arbeitsergebnis in der Mediation.
2. Konflikte darstellen
Worum geht es eigentlich? In der Konfliktdarstellung sind alle Medianden aufgefordert, ihre Sicht der Dinge darzulegen. Was sind die wesentlichen Streitpunkte? Wie wirken sich die Konflikte auf die persönlichen Befindlichkeiten aus? In dieser Phase müssen alle Medianden Raum und Sprechzeit für ihre Positionen bekommen. Der Mediator fasst die angesprochenen Themen sachlich zusammen und visualisiert sie in einer Übersicht. Anhand dieser Übersicht können in der Folge Prioritäten gesetzt und Arbeitspakete definiert werden.
3. Konflikte bearbeiten
Die Themen sind benannt und visualsiert, aber was steht dahinter. In der Phase der Konfliktbearbeitung geht es darum, Hintergründe zu klären und zu verstehen. Anhand konkreter Beispiele aus dem Arbeitsalltag werden Konfliktsituationen dargestellt und analysiert. Wie ensteht die Situation? Wodurch entwickelt sie sich zum Konflikt? Was müsste passieren, damit die Situation nicht eskaliert? Welche persönlichen Interessen und Bedürfnisse haben die einzelnen Medianden? Aus den Bedürfnissen der Beteiligten werden in dieser Phase bereits erste Lösungsansätze erkennbar.
4. Lösungen finden
Die Konflikte und die Bedürfnisse der Medianden sind benannt. Jetzt geht es darum, diese in praktische Lösungen zu überführen. Was muss passieren, damit der Konflikt gelöst wird? Wie können die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden? Gibt es Ansätze für Win-Win-Lösungen? In dieser Phase geht es darum, Gemeinsamkeiten zu finden, aber auch noch offene Fragen zu identifizieren. In einem gemeinsamen Prozess entwickeln die Medianden Teillösungen, visualisieren diese und überprüfen sie auf die praktische Umsetzbarkeit im betrieblichen Alltag.
5. Vereinbarungen schließen
In der letzten Phase des Mediationsprozesses müssen die Lösungsansätze in eine verbindliche Vereinbarung überführt werden. Soweit möglich sollten darin alle Themen im Sinne einer Gesamtlösung berücksichtigt werden. Gibt es für einzelne Punkte noch keine Lösung, sollten diese festgehalten und zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden. Die getroffene Vereinbarung sollte möglichst konkret sein. Die Medianden vereinbaren einen Folgetermin zur Überprüfung ihrer Vereinbarung.
Haben Sie Mediationsbedarf?
Kriselt es in Ihrem Team? Treten ähnliche Themen bzw. Probleme immer wieder auf? Haben Sie den Eindruck, dass die handelnden Personen Unterstützung bei der Lösung festgefahrener Themen oder Konflikte benötigen? Oder möchten Sie ein präventives Konfliktmanagementsystem in Ihrem Haus etablieren, das Konflikte frühzeitig wahrnimmt und einen lösungsorientierten Umgang berücksichtigt?
Gerne können wir in einem ersten Gespräch erörtern, welche Handlungsoptionen es gibt und ob eine Mediation im konkreten Fall hilfreich sein kann.